
Dr.-Ing. Mirko Kück hat mit seiner herausragenden Dissertation, die sich auf fortschrittliche Prognosemodelle in der Produktionsplanung konzentriert, den renommierten Wissenschaftspreis Logistik 2023 gewonnen. Seine Arbeit trägt den Titel „Selbination - Ein hybrides Meta-Lernverfahren zur automatischen Selektion und Kombination geeigneter Prognosemodelle für die Produktionsplanung“. Dieser Titel reflektiert eine kreative Wortneuschöpfung, die sich aus den Begriffen „Selektion“ und „Kombination“ zusammensetzt. Kück präsentiert in seiner Forschung eine innovative Methode, um Unternehmen in ihren Supply Chain-Operationen zu unterstützen, wobei er sich auf die Felder Data Science und künstliche Intelligenz stützt.
Sein Ansatz zielt darauf ab, die Herausforderungen zu adressieren, die sich bei der Vorhersage der Kundennachfrage für ein breites Produktspektrum ergeben. Kück untersuchte und testete Dutzende von Prognosemodellen, um deren Stärken und Schwächen zu identifizieren, welche für viele Nutzer oft schwer zu erkennen sind. Seine Dissertation bietet eine Lösung, indem sie ein hybrides Verfahren vorstellt, das automatisch die am besten geeigneten Prognosemodelle für jede spezifische Zeitreihe auswählt und kombiniert.
Praktische Anwendung und Anerkennung durch Experten
Durch empirische Studien und die Analyse realer Datensätze industrieller Kundennachfrage hat Kück bewiesen, dass sein entwickeltes Verfahren besonders für die Produktions- und Logistikbranche von großer Bedeutung ist. Die Effizienzsteigerung durch verbesserte Logistikleistung wurde durch höhere Servicegrade bei gleichzeitiger Reduzierung der Sicherheitsbestände und Logistikkosten nachgewiesen. Insbesondere für Unternehmen in der Konsumgüterindustrie und Handelsunternehmen ist das Selbinationsverfahren von Interesse, da es vollautomatisch arbeitet und somit auch Unternehmen ohne spezialisiertes Wissen in Prognosemodellen zuverlässige Nachfrageprognosen ermöglicht.
Die Einreichung von Mirko Kück wurde von seinem Doktorvater, Prof. Dr.-Ing. Michael Freitag, vorgeschlagen. Prof. Freitag ist Direktor des Bremer Instituts für Produktion und Logistik (BIBA) und leitet dort den Forschungsbereich für Intelligente Produktions- und Logistiksysteme. Prof. Dr. Dr. h. c. Wolfgang Kersten von der Jury hob hervor, dass die methodische Innovation in der Entwicklung einer übergeordneten Intelligenz liegt, die geeignete Prognosemodelle für spezifische Datenreihen auswählt und diese in eine praktikable und leicht anwendbare Methodik überführt. Diese Methodik wird mit Open Source-Komponenten umgesetzt und kann mit bestehenden Planungssystemen integriert werden.
Der mit 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis Logistik 2023 wird in diesem Jahr von der AEB SE unterstützt.
Quelle: BVL