
Die Handelskammer Hamburg und Vertreter der Hafenbranche appellieren an die Stadtregierung, eine grundlegende Neuausrichtung der Hafenpolitik vorzunehmen. Sie schlagen vor, dass Hamburg erheblich mehr Landflächen bereitstellt, um die Ansiedlung weiterer Hafenbetriebe zu ermöglichen, insbesondere im Bereich von Steinwerder.
In einem Schreiben an den Bürgermeister Peter Tschentscher und die Senatorin für Wirtschaft, Melanie Leonhard (beide SPD), kritisieren sie den aktuellen Hafenentwicklungsplan der Regierung für seinen Mangel an spezifischen Vorschlägen und einem klaren Zeitplan. Die bisherigen Anstrengungen seien unzureichend, um den Hafen als ökonomisches Zentrum der Stadt langfristig zu stärken.
Wettbewerbsfähigkeit gefährdet, Entwicklungsmaßnahmen zu zaghaft
Als Hauptproblem werden die vergleichsweise hohen Mieten und Pachtgebühren angeführt, welche die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Zudem wird bemängelt, dass die Entwicklungsmaßnahmen für den Hafen zu zaghaft seien.
Die Handelskammer und die Hafenwirtschaft sehen in dem südlichen Teil von Steinwerder, wo seit etwa einem Jahrzehnt Pläne zur Schaffung neuer Flächen von circa 30 Hektar bestehen, ein weitaus größeres Potenzial. Sie betonen, dass die Möglichkeit, alte Hafenbecken zu verfüllen und neue Wasserflächen in Moorburg zu schaffen, keine unüberwindbaren Hindernisse darstellen.
Auch die Oppositionsparteien fordern einen Neustart der Hafenpolitik. Norbert Hackbusch von der Linken kritisiert den Mangel an Initiativen der Stadtregierung für den Hafen. Sonja Jacobsen von der FDP und Götz Wiese von der CDU äußern ebenfalls Kritik an der aktuellen Politik und dem langsamen Fortschritt bei der Erweiterung des Hafens. Dirk Nockemann von der AfD sieht in den Forderungen eine klare Missbilligung der aktuellen rot-grünen Stadtregierung und fordert eine Rückkehr des Hafens zu seiner früheren Stärke.
Johannes Müller (Grüne) und Markus Schreiber (SPD) weisen auf die Notwendigkeit hin, dass die Stadt neue Impulse setzen muss, wobei Schreiber auch auf die Rolle des Bundes hinweist, der die Häfen insgesamt stärker finanziell unterstützen sollte.
Quelle: NDR