
Seit Anfang 2023 zeigte der Logistik-Indikator nur eine Abwärtsbewegung. In jedem Quartal verschlechterten sich sowohl die Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen in der Logistikbranche kontinuierlich. Doch die neuesten Zahlen für das zweite Quartal 2024 zeichnen ein positiveres Bild: Obwohl alle Indikatoren weiterhin unter 90 liegen und somit im negativen Bereich, haben sich Lage, Geschäftsklima und Erwartungen deutlich verbessert.
Besonders interessant ist der Blick auf die Teilindikatoren für Industrie, Handel und Logistik-Dienstleister. Alle drei Indikatoren – Lage, Klima und Erwartungen – zeigen eine positive Entwicklung, sowohl auf Anbieter- als auch auf Nachfragerseite. Bei den Dienstleistern steigen die Indikatoren gleichmäßig, bei Industrie und Handel übertreffen sie erstmals seit Jahren die aktuelle Geschäftslage. Diese optimistischeren Erwartungen signalisieren eine Trendwende, sofern nicht – wie zu Beginn der Corona-Pandemie, als eine schnellere Erholung erwartet wurde – unerwartete Ereignisse eintreten.
Aus verschiedenen Branchen gibt es aktuell gibt es positive Nachrichten, die tatsächlich auf eine Erholung hindeuten: Im ersten Quartal war das deutsche Wirtschaftswachstum wieder leicht positiv und auch bei der Beiratssitzung der BVL im Juni gab es einige Stimmen, die optimistisch in die Zukunft blicken. Man rechnet mit einer deutlichen Belebung der Konjunktur im zweiten Halbjahr und stockt derzeit die Lager auf, um bei der erwarteten Nachfrage vorne mit dabei zu sein. Sollte sich der Optimismus der Verlader bewahrheiten, dürfte das Geschäft der Dienstleister traditionell auch nachziehen.
Aufschwung für die Logistik
Einige Branchen wie beispielsweise das Baugewerbe, das verarbeitende Gewerbe, der Handel sowie einige Dienstleistungssektoren konnten ihre Wertschöpfung geringfügig steigern. Ein stärkeres Wachstum wird jedoch durch die schwache Auftragslage und eine geringe Nachfrage nach Gütern gebremst, so das ifo Institut. So seien der private Konsum und die Unternehmensinvestitionen zu Jahresbeginn zurückgegangen. Dem gegenüber stehen jedoch die gestiegene Auslandsnachfrage, mehr Wohnbauinvestitionen sowie stärkere staatliche Investitionen. Zwar sind die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten nach wie vor zu wenig ausgelastet und auch der private Konsum ging im ersten Quartal 2024 zurück, allerdings deutet dennoch alles auf eine Erholung der Wirtschaft hin, was dann auch einen Aufschwung für die Logistik bedeutet.
Quelle: BVL