
Die Logistik ist ein Seismograf der Wirtschaft – sie spürt Erschütterungen früher als andere Branchen. Und aktuell vibriert sie wieder leicht, allerdings nicht vor Aufbruch, sondern vor Anspannung. Der neue Logistik-Indikator für das erste Quartal 2025 bestätigt, was viele längst befürchtet haben: Der erhoffte Rückenwind bleibt aus.
Zwar hatte das Schlussquartal 2024 noch einen zarten Anflug von Optimismus verbreitet, doch dieser wurde bereits im Januar wieder ausgebremst. Die aktuellen Zahlen wirken wie eine kalte Dusche auf aufgeheizte Erwartungen.
Während die Logistikdienstleister ihre aktuelle Lage etwas günstiger einschätzen als Industrie und Handel, bleiben die Geschäftserwartungen in beiden Lagern eher verhalten. Es ist ein Bild der Vorsicht, durchzogen von Unsicherheit – verständlich angesichts eines globalen Klimas, das von geopolitischen Spannungen, hohen Energiepreisen und innenpolitischen Baustellen geprägt ist.
Die Branche wartet. Nicht auf das nächste Quartal, sondern auf ein politisches Signal, das Zuversicht stiftet. Auf eine Regierung, die nicht nur verwaltet, sondern gestaltet. Die in Infrastruktur investiert, Genehmigungsverfahren entschlackt und ein Energiemodell entwirft, das Planungssicherheit statt Preisschocks bietet.
Logistik zwischen Hoffnungsschimmer und Stillstand
Denn eins ist klar: Die Logistik ist bereit, wenn der Kurs stimmt. Sobald die Richtung stimmt und der Pfad sichtbar wird, folgen Investitionen, Innovationen und ein neuer Drive in den Lieferketten. Doch bis dahin bleibt es ein Spiel auf Zeit – und Geduld ist bekanntlich keine logistische Stärke.
Quelle: BVL