
Wie Exporte, Konsum und Logistik der Konjunktur auf die Sprünge helfen
Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Quartal 2025 ein kleines Wunder vollbracht – zumindest auf den zweiten Blick. Was zunächst nach einer bescheidenen Erholung aussah, entpuppte sich bei genauerem Hinsehen als doppelt so kräftig: Statt der erwarteten 0,2 Prozent wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,4 Prozent. Ein Achtungserfolg, der in Zeiten weltwirtschaftlicher Turbulenzen nicht hoch genug zu bewerten ist.
Dass sich der Wind gedreht hat, liegt vor allem an zwei Kräften, die kräftiger zupackten als erwartet: die Exporte und der private Konsum. Vor allem Autos und Medikamente fanden ihren Weg über den Atlantik – noch bevor mögliche Zölle der USA den Handel verteuern könnten. Ein klassischer Vorzieheffekt, der kurzfristig das Exportvolumen anschob und die #Logistik-Branche ordentlich auf Trab hielt. Für Spediteure und Frachtunternehmen hieß das: weniger Leerlauf, mehr Bewegung.
Doch nicht nur die internationale Nachfrage sorgte für ein wirtschaftliches Frühlingserwachen. Auch auf heimischem Boden wurde das Portemonnaie wieder öfter gezückt. Sinkende Inflationsraten und steigende Löhne – in manchen Branchen kräftiger als erwartet – füllten die Taschen der Verbraucher. Entsprechend lebhaft war das Konsumklima, was sich unter anderem im Plus von 0,5 Prozent bei den Konsumausgaben zeigt.
Nicht nur Logistik legt zu
Auch die Investitionen in Bau und Ausrüstung legten leicht zu. Zwar keine Revolution, aber ein wichtiges Signal: Die Unternehmen schauen wieder vorsichtiger nach vorn, statt nur auf die Bremse zu treten.
Ökonomen wie Jens-Oliver Niklasch von der LBBW oder Thomas Gitzel von der VP Bank reiben sich die Augen. Zwar halten sie Sondereffekte für wahrscheinlich – doch Fakt bleibt: Die deutsche Wirtschaft zeigt Lebenszeichen, wo viele schon Totenglocken hörten.
Ob das Ganze mehr als ein kurzes Aufbäumen ist? Schwer zu sagen. Doch wer genau hinhört, vernimmt ein leises Knistern – als ob sich da etwas anbahnt. Vielleicht kein Boom, aber ein solides Fundament für die nächsten Monate. Und gerade in der Logistik weiß man: Wenn Bewegung drin ist, dann rollt was.
Quelle: tagesschau.de