
In Deutschland beginnt gerade die Ferienzeit – wer denkt dabei nicht automatisch auch an kilometerlange Staus auf den Autobahnen? Doch nicht nur im Ferienverkehr kommt es zu Staus, auch am Hamburger Hafen stauen sich die LKW, die auf ihre Ladung warten. Wie der NDR berichtet, müssen Lastwagenfahrer bis zu dreimal so lange warten, bis die Containerschiffe entladen und die LKWs beladen sind.
Das Be- und Entladen der Container im Hamburger Hafen geht nur schleppend voran. Musste ein LKW vor einiger Zeit noch rund fünf Stunden warten, bis er beladen wurde und weiterfahren konnte, so sind es jetzt 14 Stunden. Und nicht nur die LKWs stehen Schlange, auch bei den Zügen, die im Hamburger Hafen beladen werden, kommt es zu Rückstaus – zuletzt waren die so lang, dass sogar im Süden der Republik, in Kornwestheim bei Stuttgart keine Container mehr auf die Züge geladen wurden, die den Hamburger Burchardkai als Ziel hatten.
Hamburger Wirtschaftssenator lädt zum Krisengespräch
Ein Dauerzustand darf das natürlich nicht werden. Und deshalb hatte der Hamburger Wirtschaftssenator Frank Horch zum Krisengespräch geladen. Dabei ging es darum, eine kurzfristige Verbesserung der Lage zu erreichen. Die Abfertigung bei der Bahn soll bereits diese Woche wieder reibungslos funktionieren, Grund für die massiven Verspätungen am letzten Wochenende sei ein Schichtausfall gewesen. Gleichzeitig soll sich die Situation auf den Straßen bzw. bei den LKW-Wartezeiten auch wieder etwas entspannen, denn ein Teil der Container, die im Hamburg be- und entladen werden, wurde vom Zug auf LKWs umverteilt.
Allerdings muss auch an einer langfristigen Verbesserung der Situation gearbeitet werden. Seit Jahresanfang war es immer wieder zu Problemen gekommen, wegen denen die Abfertigung der LKW sich verzögerte. Dazu sollten sich alle Beteiligten an den runden Tisch setzen, wie von einigen Seiten gefordert wird. Ein erster Ansatz ist, das Sonntagsfahrverbot für LKWs zu lockern. Schon ab 18 Uhr sollen die LKWs am Sonntag Abend wieder auf die Straße dürfen, so könnte es gelingen, die Situation wenigstens ein Stück weit zu entschärfen. Darüber wird derzeit in der Hamburger Bürgerschaft verhandelt – Ausgang offen.