
Manchmal weht der Wind nicht nur durch die Rotoren der Windkraftanlagen, sondern auch durch die Pläne ganzer Regionen – und bringt dabei frischen Schwung in die Logistik. So geschehen in Cuxhaven, dem norddeutschen Hafenstandort, der sich anschickt, zum pulsierenden Herzen der Energiewende zu werden. Mit über einer Milliarde Euro Investitionsvolumen plant Niedersachsen Ports (NPorts) den größten Ausbau in seiner Unternehmensgeschichte – ein klares Bekenntnis zur Zukunftsfähigkeit des Standorts und zur strategischen Bedeutung grüner Logistik.
Schon jetzt ist Cuxhaven ein Schwergewicht in Sachen Offshore-Windenergie: 80 Prozent der in Deutschland eingesetzten Onshore-Rotorblätter verlassen diesen Hafen. Auch Offshore-Komponenten – etwa aus dem nahegelegenen Siemens-Werk – starten von hier ihre Reise in die Nordsee. Doch damit nicht genug: Mit der Erweiterung der Liegeplätze 5 bis 7 um stolze 1.250 Meter und zusätzlichen 38 Hektar Terminalfläche wird Platz geschaffen für den steigenden Bedarf an Schwerlastumschlag.
Cuxhaven als Vorbild für klimaneutrale Logistik
Dabei denkt NPorts weit über das Tagesgeschäft hinaus. Cuxhaven soll nicht nur Umschlagplatz, sondern Vorbild werden – klimaneutral bis 2040. Solaranlagen, energetische Sanierungen, neue Gleise für die Anbindung ans Hinterland und innovative Projekte wie „SIDAS“ und „DIOL“ sind dabei mehr als nur Puzzlestücke. Sie sind Ausdruck einer Logistik, die nicht nur liefert, sondern vorausdenkt.
Und während die großen Zahlen beeindrucken, wird das Kleine nicht vergessen: Die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude, nachhaltige Ausgleichsflächen für den Naturschutz und ein Auge für den laufenden Betrieb sorgen dafür, dass die Hafenmaschine rund läuft.
In Cuxhaven zeigt sich, dass Logistik mehr ist als Bewegung von Gütern – sie ist Bewegung von Ideen, Verantwortung und Fortschritt. Ein Hafen wird zum Symbol dafür, wie Strukturwandel gelingen kann: mit Weitsicht, Technik und einem kräftigen Schuss frischer Seeluft.
Quelle: logistik heute