
Hamburg setzt ein starkes Signal: Der Hafen, Herzschlag der norddeutschen Wirtschaft, soll in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Stadt und Terminalbetreiber Eurogate haben sich auf ein Milliardenprojekt geeinigt, das die Weichen für die Zukunft des Containerumschlags stellt. Im Waltershofer Hafen entstehen neue Liegeplätze, rund 40 Hektar zusätzliche Lagerflächen und eine verbreiterte Einfahrt, die auch den Giganten der Meere ausreichend Raum zum Wenden gibt.
Die Dimensionen sind beachtlich: Rund 1,1 Milliarden Euro investiert die Stadt in die Westerweiterung, während Eurogate weitere 700 Millionen Euro für den Ausbau des Containerterminals in die Hand nehmen will. Der Startschuss für die Arbeiten ist Mitte der 2030er-Jahre geplant. Für Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (SPD) ist das mehr als nur ein Bauprojekt: „Wir schaffen schon heute die Voraussetzungen, damit Hamburg auch für die Herausforderungen von morgen gerüstet ist.“
Ein Aufbruch mit langer Vorgeschichte
Die Hafenwirtschaft begrüßt den Schritt. „Wenn wir in die Infrastruktur investieren, sichern wir Arbeitsplätze und stärken den Wirtschaftsstandort“, betont Rainer Fabian, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg. Auch Schiffsmakler-Chef Alexander Geisler spricht von einem „positiven Signal zur rechten Zeit“. Selbst die Opposition stimmt zu – mit leichtem Seitenhieb: „Besser spät als nie“, so CDU-Mann Götz Wiese.
Ganz neu ist die Idee indes nicht: Die Planungen für die Westerweiterung ziehen sich bereits seit den 1990er-Jahren. Zahlreiche rechtliche Hürden mussten genommen werden, doch inzwischen sind alle Klagen abgewiesen. Nun fehlt nur noch das grüne Licht der EU-Kommission, bevor Hamburg mit dem größten Hafenausbau seit Jahrzehnten beginnen kann.
Für die Logistikbranche bedeutet das Projekt einen echten Quantensprung. Mehr Umschlagkapazität, bessere nautische Bedingungen und modernisierte Infrastruktur könnten Hamburgs Rolle als Tor zur Welt langfristig sichern. Die Investitionen sind damit nicht nur Beton und Stahl – sie sind ein Versprechen an die Zukunft, dass die Hansestadt auch in einer global vernetzten Wirtschaft ganz vorne mitspielt. Und wer weiß: Vielleicht wird der Waltershofer Hafen bald zum Synonym für den Aufbruch in ein neues Kapitel der maritimen Erfolgsgeschichte.
Quelle: ndr.de