
Positiv ist die Stimmung in der Logistik-Branche in zweiten Quartal 2015. Das geht aus dem kürzlich veröffentlichten Logistik-Indikator Q2 2015 hervor. Während im ersten Quartal der Ausblick noch verhalten zuversichtlich war, ist inzwischen auch die Beurteilung der aktuellen Lage positiv.
Das Konjunkturklima ist weiterhin angestiegen. Dafür verantwortlich sind sowohl die gestiegenen Erwartungen als auch die zunehmend positive Lageeinschätzung. Beide Klimakomponenten sind dabei deutlich oberhalb der neutralen 100er-Marke – die Lageeinschätzung liegt bei 133,1, die Erwartungen liegen bei 136,8. Dabei sind sich sowohl die Logistik-Dienstleister als auch Industrie und Handel weitestgehend einig. Dass die Erwartungen auf Seiten von Industrie und Handel sogar noch etwas größer sind als die der Logistik-Anbieter lässt außerdem weitere positive Rückschlüsse zu. Denn es ist davon auszugehen, dass im kommenden Quartal die Dienstleister zu den Anwendern aufschließen werden.
Auf Seite der Logistik-Anwender ist weiterhin die Auslastung der Kapazitäten hoch, ebenso die Bereitschaft zum Kapazitätsausbau. Bei den Logistik-Anbietern darf man sich über eine deutlich bessere Auftragslage freuen, die den Rückgang aus dem vergangenen Quartal wieder wettmacht. Auch hier sollen Kapazitäten ausgebaut werden.
Größter Risikofaktor: Demografischer Wandel
Einigkeit herrscht auf beiden Seiten auch, was die Risiken angeht. So bereitet der demografische Wandel sowohl den Anwendern als auch den Anbietern Kopfzerbrechen, da sie in einer Verknappung der Fachkräfte resultiert. Weiterhin wird eine unzureichende Infrastruktur und die daraus entstehenden Schwierigkeiten als ein Risikofaktor angesehen, ebenso die steigende Streiktendenz in Deutschland. Die wirtschaftspolitischen Unsicherheiten und die geopolitischen Spannungen werden von den Industrie und Handel als problematischer eingeschätzt als von den Logistik-Dienstleistern. Sie liegen aber deutlich hinter den drei erstgenannten Risikofaktoren.
Der Logistik-Indikator wird einmal pro Quartal vom Institut für Weltwirtschaft im Auftrag der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) erhoben. Befragt werden dafür Logistik-Experten aus den 100 für die Logistik-Branche wichtigsten Unternehmen, die entweder Logistik-Anbieter oder Logistik-Anwender sind.
Quelle: bvl.de